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REBSORTEN

Inhalt

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Einteilung Die Pflanze, aus deren Früchten Wein im ursprünglichen Sinn gewonnen wird, ist die Edle Weinrebe (Vitis vinifera). Wie die meisten Nutzpflanzen liegt sie in unterschiedlichen Sorten vor, die man im Weinbau als Rebsorten bezeichnet. Geschmack und Charakter eines Weines werden hauptsächlich durch die Rebsorte bestimmt, in geringerem Maße durch die Lage und deren Bodeneigenschaften sowie den Ausbau durch den Winzer.

Die Ampelographie (griech.) ist die Wissenschaft von den Rebsorten. Sie musste sich früher auf die detaillierte Beschreibung der einzelnen Sorten beschränken. Beschreibungsmerkmale sind dabei die Triebspitze (Form, Behaarung), das Jungblatt, das erwachsene Blatt (Blattspreite, Stielbucht, Zähnung des Blattrands,.), Traubengröße und –form, Beerengröße und –form sowie die Beerenfarbe. Seit jedoch die DNA-Analyse möglich ist, beschäftigen sich die Ampelographen vermehrt auch mit der Klärung der Verwandtschaftsbeziehungen von Rebsorten.

Die einzelnen Rebsorten sind in einer eigenen Liste der Rebsorten erfasst.

Seit etwa 5000 v. Chr. sind durch Züchtung aus wilden Weinsorten 8.000 bis 10.000 Rebsorten entstanden. Von diesen sind etwa 2.500 in den unterschiedlichen Ländern für die Weinproduktion zugelassen. Viele werden heute eher selten angebaut, und nur einige hundert Rebsorten sind von Bedeutung, noch weniger von überregionaler Bedeutung.

Einteilung nach Verwendungszweck:

Bei den Trauben wird unterschieden zwischen Kelter- und Tafeltrauben sowie Trauben zur Rosinenherstellung. Daneben gibt es noch Ziertrauben, die nicht zum menschlichen Verzehr geeignet sind.

Für die Weinbereitung unterscheidet man zwischen Rotwein- und Weißweinsorten. Jede Traubensorte besitzt charakteristische Aromen. Deshalb haben zwei Weine, auch wenn sie an tausenden von Kilometern voneinander entfernten Orten entstanden sind, sehr viel gemeinsam, sofern sie aus derselben Traube hergestellt wurden. Nicht alle Weine beruhen aber nur auf einer Traubensorte, roter Bordeaux beispielsweise stellt meist einen Verschnitt aus mindestens drei dar. Zudem wird aus roten Trauben nicht notwendigerweise nur Rotwein hergestellt, sondern auch Weißwein, nämlich der Blanc de Noirs. Bei vielen roten Traubensorten ist nämlich nicht das Fruchtfleisch rot, sondern die rote Farbe steckt nur in der Schale. Auch Roséwein stammt von roten Trauben.

Einteilung nach Reifezeitpunkt

Ob eine Rebsorte für einen gewissen Standort geeignet ist, hängt im wesentlichen vom Reifezeitpunkt ab. Aus heutiger Sicht ist der Reifezeitpunkt durch eine optimales Verhältnis von Zucker zu Säure gekennzeichnet. Jeder Rebsorte kann man eine Mindest-Dauer zwischen Blüte und Reife zuordnen. Bei frühreifenden Sorten ist diese Zeit verhältnismäßig gering, bei spätreifenden Sorten ungleich länger. In nördlich gelegenen Anbaugebieten kommen frühreifende Sorten zum Einsatz. Diese Sorten würden in südlichen Anbaugegenden jedoch gänzlich unharmonisch geraten, da zwar der Zuckergehalt durch ausreichenden Sonnenschein hoch genug ist, andere Inhaltsstoffe, die über das Wurzelwerk aufgenommen werden, nicht in genügendem Maß angereichert werden können. Hier kommen spätreifende Sorten zum Einsatz. Da der Begriff von frühreifend und spätreifend jedoch über alle Anbaugebiete uneinheitlich gehandhabt wurde, legte Ende des 19. Jahrhunderts der Franzose Victor Pulliat eine einheitliche Klassifizierung vor. Als Referenzrebsorte nahm er den sehr früh reifenden Gutedel und verglich andere Rebsorten mit dieser Sorte. Als Gradmesser wurde das Mostgewicht eingeführt. Als Basis dienten Rebsortensammlungen, wie sie an wichtigen wissenschaftlichen Instituten angelegt wurden. Als Einteilung wählte er eine 5 Kategorien umfassende Skala:

-- die frühreifenden Sorten (franz.: cépages précoces) reifen vor dem Gutedel
-- die Sorten der ersten Reifeperiode (franz.: cépages de première époque) reifen fast zeitgleich mit dem Gutedel, spätestens jedoch 10–12 Tage danach. Hierzu zählen Rebsorten wie Chardonnay, Grauburgunder, Spätburgunder und Gamay
-- die Sorten der zweiten Reifeperiode (franz.: cépages de deuxième époque) reifen mindestens ca. 2 Wochen, spätestens jedoch 20–22 Tage danach. Hierzu zählen Rebsorten wie Chenin, Sauvignon, Sémillon, Riesling, Syrah, Cabernet Franc sowie der Merlot.
-- die Sorten der dritten Reifeperiode (franz.: cépages de troisième époque) reifen mindestens ca. 3 Wochen, spätestens jedoch 30–35 Tage danach. Hierzu zählen Rebsorten wie Grenache und Cabernet Sauvignon.
-- die Sorten der vierten Reifeperiode (franz.: cépages de quatrième époque) reifen mindestens ca. 4 Wochen nach dem Gutedel.

Jede einzelne Periode kann manchmal noch in drei geteilt werden. In diesem Fall spricht man beispielsweise bei der ersten Reifeperiode von der frühen, der mittleren oder aber der späten ersten Reifeperiode. Da jede einzelne Reifeperiode ca. 1 Woche lang ist, lassen sich auf diese Weise die Sorten in Schritten von 2 bis 3 Tagen einklassieren.
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Verbreitung
  • Sultana (auch: Thompson seedless) weiß / 440.000 ha / Türkei, USA, Iran
  • Airén (auch: Lairén, Valdepeñas) weiß / 308.000 ha / Spanien
  • Carignan (auch: Cariñena, Mazuela) rot / 250.000 ha / Frankreich, Spanien
  • Grenache noir (auch: Garnacha tinta, Cannonau) rot / 240.000 ha / Spanien, USA, Frankreich, Italien
  • Trebbiano + Variationen (auch: Ugni Blanc) weiß / 223.200 ha / Frankreich, Italien
  • Merlot (auch: Merlot noir) rot 200.000 ha / Frankreich, Italien, Schweiz, Chile
  • Cabernet Sauvignon (auch: Bordeaux, Sauvignon Rouge) rot / 200.000 ha / Frankreich, Italien, Chile, Schweiz
  • Chardonnay (auch: Arnoison, Beaunois) weiß / 175.000 ha / Frankreich, USA, Deutschland, Chile, Österreich
  • Regina (auch: Regina bianca, Dattier de Beyrouth) weiß / 120.000 ha / Italien, Türkei
  • Tempranillo (auch: Tinta Roriz, Cencibel, Aragonés, Tinta del Pais, Tinta de Toro, Ull de Llebre) rot / 125.000 ha / Spanien, Portugal
  • Sangiovese (auch: Brunello, Nielluccio) rot / 96.000 ha / Italien, Frankreich
  • Syrah (auch: Shiraz, Hermitage) rot / 95.000 ha / Frankreich, Spanien, Schweiz, Australien, Südafrika, Chile
  • Bobal (auch: Bobos, Espagnol) rot / 92.630 ha / Spanien
  • Monastrell + Mourvèdre (auch: Monastrell, Moristel, Mataro) rot / 85.000 ha / Spanien, Frankreich
  • Isabella (auch: Frutilla, Odessa) rot 70.000 ha / Brasilien, Georgien
  • Catarratto bianco comune / weiß / 60.000 ha / Italien
  • Pinot noir (auch: Spätburgunder, Blauer Burgunder) rot /( 60.000 ha / Frankreich, Schweiz, Deutschland, Österreich
  • Riesling (auch: Rheinriesling, Donauriesling, Petit Rhin) weiß / 60.000 ha / Deutschland, Frankreich, Australien, Österreich
  • Chenin blanc (auch: Pineau de la Loire, Steen) weiß / 54.000 ha / Südafrika, Frankreich
  • País (auch: Misión, Mission) rot / 52.000 ha / Chile, Mexiko
  • Pardillo (auch: Cayatano, Pardilla) weiß / 51.700 ha / Spanien
  • Muskat Alexandrien (auch: Muscat d'Alixandrien, Zibbibo) weiß / 50.000 ha / Marokko, Australien
  • Macabeo (auch: Maccabeu, Viura) weiß / 47.000 ha / Spanien, Frankreich
  • Cinsault (auch: Cinsaut, Otavianello) rot / 45.000 ha / Frankreich, Italien
  • Muscat blanc à petits grains (auch: Gelber Muskateller, Moscato bianco) weiß / 45.000 ha / Frankreich, Bulgarien
  • Sauvignon blanc (auch: Blanc fumé, Fumé blanc) weiß / 45.000 ha / Frankreich, Schweiz, Chile
  • Rivaner (auch: Müller-Thurgau; in der Schweiz auch Riesling x Silvaner) weiß / 45.000 ha / Deutschland, Österreich, Schweiz
  • Cabernet franc (auch: Bouchet, Cabernet Frank) rot / 44.000 ha/ Frankreich, Italien
  • Rkatsiteli (auch: Rkaziteli, Baiyu) weiß / 40.000 ha / Georgien, China
  • Gamay (auch: Gamay noir à jus blanc, Bourguignone Noir) rot / 40.000 ha / Frankreich, Schweiz
  • Cereza (auch: Cereza italiana) rot / 38.000 ha / Argentinien
  • Criolla grande (auch: Criolla, Criolla Sanjuanina) rot / 35.000 ha / Argentinien
  • Welschriesling (auch: Riesling italico, Olaszrizling) weiß / 35.000 ha / Rumänien, Österreich, Ungarn
  • Palomino (auch: Listán blanco, Perrum) weiß / 35.000 ha / Spanien, Mexiko
  • Gutedel (auch: Chasselas, Fendant, Gelber Moster, Chaslie) weiß / 35.000 ha / Rumänien, Ungarn, Deutschland, Schweiz
  • Sémillon (auch: Green Grape, Hunter River Riesling) weiß / 34.000 ha / Frankreich, Schweiz, Chile
  • Kadarka (auch: Blaue Ungarische, Gamza) rot / 30.000 ha / Ungarn, Serbien
  • Alicante Bouschet (auch: Alicante-Henri_Bouschet, Alicante nero) rot / 30.000 ha / Frankreich, Algerien
  • Concord (auch: Dalmadin, Furmin noir) rot / 30.000 ha / USA, Kanada
  • Colombard (auch: French Colombard, Colombar) weiß / 29.600 ha / USA, Südafrika
  • Cardinal (auch: Apostoliatiko, Rannii Carabournu) rot / 28.000 ha / Spanien, Rumänien
  • Zinfandel (auch: Primitivo) rot / 25.000 ha / USA, Mexiko, Italien
  • Fernão Pires (auch: Maria Gomes, Gaeiro) weiß / 23.600 ha / Portugal, Südafrika
  • Aligoté (auch: Alligotay, Blanc de Troyes) weiß / 23.000 ha / Frankreich, Schweiz
  • Pedro Ximénez (auch: PX, Pedro Jiménez) weiß / 21.000 ha / Spanien, Australien
  • Pedro Giménez / weiß / 20.500 ha / Argentinien
  • Muscat de Hambourg (auch: Muskat Hamburg, Black Hamburg) weiß / 20.000 ha / Frankreich, Griechenland
  • Malbec (auch: Auxerrois, Côt noir) rot / 34.000 ha / Argentinien, Frankreich, Chile
  • Grüner Veltliner (auch: GV, Weißgipfler) weiß / 17.500 ha / Österreich, Ungarn
  • Weißburgunder (auch: Pinot blanc, Weißer Klevener) weiß / 17.000 / Italien, Deutschland, Österreich
  • Primitivo (auch: Uva delle Pergloa, Blauer Scheuchner) rot / 17.000 ha / Italien
  • Catarratto bianco lucido / weiß / 15.000 ha / Italien
  • Grauburgunder (auch: Pinot gris, Pinot grigio, Ruländer) weiß / 15.000 ha / Deutschland, Rumänien, Italien
  • Aramon noir (auch: Pisse-Vin, Ugni noir) rot / 15.000 ha / Frankreich, Algerien
  • Schwarzriesling (auch: Müllerrebe, Pinot Meunier) rot / 15.000 ha / Frankreich, Deutschland
  • Blauer Portugieser (auch: Portugalské Modré, Oporto Kék) rot / 15.000 ha / Deutschland, Ungarn, Österreich
  • Negroamaro (auch: Negro Amaro) rot / 15.000 ha / Italien
  • Garganega (auch: Garganega Bianca, Garganega Biforcuta) weiß / 13.050 ha / Italien
  • Melon de Bourgogne (auch: Melon, Muscadet) weiß / 13.000 ha / Frankreich, USA
  • Silvaner (auch: Gamay Blanc, Fliegentraube) weiß / 12.000 ha / Deutschland, Frankreich, Österreich
  • Nero d'Avola (auch: Alabrese, Calabrese nero) rot / 11.400 ha / Italien
  • Mencia (auch: Jaén du Dão, Loureiro) rot / 11.300 ha / Spanien, Portugal
  • Chelva (auch: Gabriela, Guarena) rot / 10.711 ha / Spanien
  • Cayetana blanca (auch: Cayetana, Calegrano) weiß / 10.700 ha / Spanien
  • Parellada / weiß / 10.400 ha / Spanien
  • Xarell-Lo (auch: Xarello, Jaén Blanco) weiß / 10.000 ha / Spanien, Portugal
  • Nuragus (auch: Abbondosa, Granazza) weiß / 8.667 ha / Italien (Sardinien)
  • Gewürztraminer (auch: Traminer, Roter Traminer, Gelber Traminer) weiß / 8.000 ha / Frankreich, USA , Deutschland, Italien (Südtirol), Österreich
  • Ruby Cabernet / rot / 6.500 ha / Argentinien, USA, Chile, Südafrika, Australien
  • Nebbiolo (auch: Spanna, Chiavennasca) rot / 6.000 ha / Italien
  • Neuburger / weiß / 1.100 ha / Österreich
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Rebsorten weiß   nach oben
Bacchus Kreuzung: (Silvaner x Riesling) x Müller-Thurgau

Herkunft: Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof, von Peter Morio gekreuzt

Kreuzungsjahr: 1933

Anbaufläche D: 2.113 ha (2,1 % der Rebfläche),

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Traube geschultert, dichtbeerig, mittelgroß. Beere mittelgroß, oval bis rund, gelbgrün. Beeren neigen zu Sonnenbrandflecken. Leichter Muskatgeschmack.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort/Anbauwert:
Austrieb und Reife mittelfrüh. Mittel- bis starkwüchsig. Holzreife gut. Qualitätsfördernd sind tiefgründige und nährstoffreiche Böden mit guter Wasserversorgung. Zu meiden sind kalte, zu stauender Nässe neigende Böden. Bei starker Ertragsbelastung Beerenbotrytis und Stiellähme möglich. Gute Chlorosefestigkeit.

Anbauwert:
Auf tiefgründigen Böden liefert er gehaltvolle, blumige Weine. In Franken weiterhin sehr beliebt, besonders im halbtrockenen Bereich.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Liefert aromatische Weine mit ansprechendem Säurespiel. Halbtrocken sehr ansprechend balanciert. Reife Weine sind extraktreich, fruchtig, mit einem eigenständigen, manchmal an die Duftnoten der Scheurebe erinnernden Bukett (Cassis). Weine mit sehr hohem Mostgewicht und noch ausreichender Säure können Rieslingart haben, sind blumig mit einem dezenten Muskatton jedoch mit verträglicherer Säure als Riesling.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Bacchus wird vorwiegend halbtrocken ausgebaut und zählt zu den beliebten, duftigen Trinkweinen für gesellige Abende. Zu Mehlspeisen und Desserts passt seine blumige Art ebenfalls sehr gut. Seine Lagerfähigkeit liegt im mittleren Zeitbereich, er sollte jedoch lieber jung getrunken werden.
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Chardonnay (syn. Morillion, Clevner, Feinburgunder)

Kreuzung: (wird z.T. zur Burgunderfamilie gerechnet; jedoch eigenständige Sorte)

Herkunft: evtl. Vorderasien, Libanon; Sie kam mit der Ausbreitung der Weinkultur nach Frankreich und fand schwerpunktartig in Burgund eine neue Heimat. Die Klöster haben sich um die weitere Ausbreitung verdient gemacht. Der Name kommt evtl. von der Ortschaft Chardonnay, die nördlich von Mâcon liegt.

Anbaufläche D: 1.087 ha (0,9 %,2006), Pfalz 441 ha, Rheinhessen 372 ha, Baden 146 ha, Franken: 8,5 ha (steigende Anbaufläche)

Bedeutung in Europa: groß, ca. 60.000 ha (20-30.000 ha in Frankreich), Italien ca. 10.000 ha, Südosteuropa ca. 20.000 ha

Bedeutung weltweit: groß, ca. 170.000 ha; USA ca. 50.000, davon in Kalifornien ca. 41.000 ha, Australien ca. 15.000 ha, ca. 10.000 ha in Chile, 5000 in Argentinien, 20.000 ha Südafrika

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Die Sortenunterschiede zur Burgunderfamilie sind gering. Die lyraförmige Stielbucht des Chardonnay ist durch Blattnerven begrenzt während der Weiße Burgunder noch Blattgewebe aufweist. Die Trauben sind mittelgroß, kompakt und grüngelb - bei Vollreife bernsteinfarben. Die Beerenhäute sind dünner als beim Weißen Burgunder. Die Reife ist mittelspät bis spät, kurz vor Riesling.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert:
Für einen typischen Chardonnay sind Rieslinglagen Voraussetzung. Tiefgründige, kalkhaltige Böden sind am besten geeignet. Austrieb früh, wie Spätburgunder, mittlerer Wuchs, gute Winterfrosthärte.Bei engem Standraum verrieselungsanfällig. Bei guten Ansatz Mengenregulierung unabdingbar. Neigung zur Beerenbotrytis mit negativen Einfluss auf den Sortencharakter.

Anbauwert:
In Franken nur bedingt empfehlenswert aufgrund hoher Ansprüche an Lage und Ausreifezeit. In geeigneten Jahren liefert er stoffige, säurebetonte Weine, steht jedoch in Lagenkonkurrenz zu Riesling, Rieslaner und Spätburgunder.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Typisch für den Chardonnay sind die Chablis-Weine mit der Frucht nicht ganz reifer Äpfel. In geringen Jahren sind die Weine dünn und grasig mit reißender Säure. Hochwertige Weine sind bestens geeignet für den Ausbau im Barrique. Frische, fruchtige Weine eignen sich sehr gut für die Sektbereitung.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Der Wein passt zu Terrinen, Fisch, Muscheln, hellen Braten und Käse. Seine nervige Säure macht ihn nicht für alle Weinliebhaber bekömmlich. Seine Lagerfähigkeit ist dadurch allerdings sehr gut.
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Muskateller Gelber MUSKATELLER, Muscat blanc a petits grains, Moscato bianco

Kreuzung: ca. 200 Spielarten des Muskatellers sind bekannt (am bekanntesten ist der Muscat of Alexandria (ca. 100.000 ha weltweit), der hauptsächlich zu Tafeltrauben und zur Süßweinproduktion Verwendung findet.

Kreuzungsjahr: wahrscheinlich eine der ersten vom Menschen kultivierten Rebsorten aus Kleinasien; der kleinbeerige Muskateller besitzt eine weitere Verbreitung (Frankreich: Muscat de Frontignan, Samos, Italien: EST! EST!, Asti spumante, etc.) als der gelbe oder der rote Muskateller der als Spezialität in Deutschland und Österreich angebaut wird.

Anbaufläche D: 139 ha; Rheinland-Pfalz 48 ha; Baden 54 ha, Franken: 1,53 ha (2006)

Bedeutung in Europa: sehr groß, vorwiegend Süß- oder Schaumweine (z.B. Asti Spumante); Italien ca. 10.000 ha; Frankreich ca. 5.000 ha (Muscat de Frontignon); Griechenland ca. 2.000 ha; Österreich ca. 250 ha.

Bedeutung weltweit: relativ verbreitet; kleine Flächen in Kalifornien, Australien, Argentinien.

Sortenbeschreibung/Trauben/Reife:
Muskatellerreben fallen durch starken Wuchs mit großen Blättern, spitz gesägten Blatträndern und langen Ranken auf. Die Trauben sind groß, kaum geschultert, walzenförmig, kompakt, mitteldichtbeerig; Beeren grüngelb, dünnhäutig, an der Sonne bräunlich, mittelgroß, etwas länglich mit starkem Muskatbukett. Als Tafeltrauben gut geeignet. Reife mittelspät bis spät.

Sorteneigenschaften/Ansprüche an Standort/Anbauwert:
Hoher Lageanspruch, zwischen Silvaner und Riesling. Verlangt warme, windgeschützte Lagen wegen mittlerer Blühfestigkeit. Mittlere Bodenansprüche, jedoch nicht für schwere, bindige Kalkböden geeignet. Später Austrieb, etwas dichtlaubig, späte Reife, gute Holzausreife. Bei mittleren Erträgen gute Winterfrosthärte.

Anbauwert:
Anbau auf gute warme Lagen beschränkt. Verrieselungsanfälligkeit durch hohen Altholzanteil mindern. Luftige Erziehung notwendig um optimale Ausreife zu gewährleisten. Ertragsregulierung nach guter Blüte sinnvoll. Bukettgewinnung durch ausreichende Maischestandzeit sicherstellen. Gesunde Spezialsorte mit ausgeprägten, feinblumigen Bukett.

Weinbeschreibung/Weinbeurteilung:
Liefert leichte, rassige Weine mit ausgeprägten, aber feinem Muskatbukett. In geringeren Jahren liegt die Säure relativ hoch, das Bukett ist etwas aufdringlich, reift mit der Flaschenlagerung. Muskatellerweine werden häufig (in kleinen Dosen) als Aromaverbesserer bei neutraleren Weinen eingesetzt (Cuvée). Muskatellersekte sind ansprechend, ausdrucksstark und vermitteln ein Aromaerlebnis (z.B. Asti Spumante).

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen etc.):
Einfache Kabinettweine eignen sich wegen ihrer Säurebalance und trotz ihres zarten Buketts zu verschiedenen Vorspeisen, Salaten und auch zu Fruchtdesserts. Edelsüße Auslesen sind als Aperitif oder zum Nachtisch zu empfehlen. Die Lagerdauer von edelsüßen Weinen ist sehr gut mit gutem Reifungspotential, am besten mit Schraubverschlüssen.
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Gewürztraminer Roter TRAMINER (Gewürztraminer)

Kreuzung: eigenständige Sorte, nach neueren Erkenntnissen von Regner, eine der ältesten
Sorten und Kreuzungspartner von vielen Rebsorten (z.B. Silvaner, Riesling,u.a.).

Herkunft: Unbekannt, evtl. Südosteuropa oder aus mitteleuropäischen Wildreben entstanden. Im Mittelalter kam die Sorte in Südtirol (Tramin) vor. 1470 stellte Herzog Siegmund vier Fuder besten Traminerweines aus Südtirol der Kirche als Messwein zur Verfügung. Für Deutschland nennt ihn 1546 Hieronymus Bock und schon 1593 warnt Albertinus die Frauen zuviel des schweren Traminerweines zu genießen. Mit dem Riesling und einer reichtragenden Sorte wie Heunisch, Elbling, Gutedel und später Silvaner bildete er in den letzten Jahrhunderten den klassischen gemischten Satz. Wegen Ertragsunsicherheit und Degenerationserscheinungen eroberte er nie größere Rebflächen.

Anbaufläche D: 832 ha ( 0,8 % der Rebfläche), Pfalz: 348 ha, Baden 163 ha, Franken: 34,5 ha (2006); stabile Anbaufläche in Deutschland

Bedeutung in Europa: Elsaß ca. 2.000 ha, Österreich 700 ha, Südtirol 250 ha

Bedeutung weltweit: USA ca. 600 ha, Australien u. Neuseeland ca. 600 ha

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Geschlossene, kleine bis mittelgroße Traube, dichtbeerig gedrungen. Beeren klein, rund bis länglich, grau bis braunrot mit dicker Schale. Geschmack saftig, süß mit leicht an Rosen erinnerndes Aroma. Ampelographisch sind der Rote Traminer und der Gewürztraminer nicht unterscheidbar. Ersterer bringt mehr Ertrag und weniger Aroma. Die Reife ist mittelspät.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert:
Hohe Lageansprüche, besonders windgeschützt, da verrieselungsanfällig. Bevorzugt tiefgründige Böden. Die Sorte ist sehr chloroseanfällig. Ertrag liegt selten über 50 hl/ha. Die Sorte benötigt eine lange Reife und für überzeugende Qualitäten mind. 90° Oechsle.

Anbauwert:
Trotz der kleinen Anbaufläche, die der Traminer immer einnehmen wird, zählt er zu den edelsten Sorten und hat einen fest fundierten Anbauwert.

Weinbeschreibung/Weinbeurteilung:
Die Traminerweine zeichnen sich durch eine würzige, an Heckenrosenduft erinnernde Art aus. Sie haben viel Spiel und, wenn sie mit 6-7 g/l Säure auf die Flasche kommen, auch Finesse.
Traminerweine mit 90 Grad Öchsle und mehr zeichnen sich darüber hinaus durch Fülle aus und gehören dann zu den besten Spitzengewächsen unter den Weißweinen. Bei hohem Alkoholgehalt wirken die Weine leicht branntig und sättigend.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Trockene Weine passen zu markanten Terrinen, getrüffelte Nudeln und Käse. Edelsüß wird er als Aperitif, zu Käse oder zum Dessert begrüßt. Edelsüße Traminerweine passen auch gut zu Gebäck. Traminerweine altern aufgrund ihrer oft niedrigen Säure rasch und eignen sich weniger zur längeren Lagerung.
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Silvaner Grüner SILVANER

Kreuzung: Nach neusten Forschungen aus der natürlichen Kombination von Traminer x Österreichisch Weiß entstanden.

Herkunft: Es wird angenommen, daß die Sorte aus Reben an der Donau ausgelesen wurde, und der Name Silvaner evtl. von Transsylvanien (Siebenbürgen) kommt. Historisch belegt ist das Jahr 1659 als erste Silvanerreben in Castell gepflanzt wurden und ebenso 1665, in dem Abt Alberich Degen von der Zisterzienserabtei Ebrach die Sorte in Würzburg anpflanzen ließ. In der Pfalz wurde sie Österreicher oder Frankenriesling genannt. Als ertragssichere Sorte war sie 1950 die wichtigste Rebsorte in Deutschland.

Anbaufläche D: 5.314 ha. Rheinhessen 2.486 ha, Franken: 1.250 ha (2006)

Bedeutung in Europa: ca. 3.000 ha außerhalb von D; (Elsaß 2.000; Schweiz 220; Ungarn 150 )

Bedeutung weltweit: keine

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Trauben mittelgroß, walzenförmig, kompakt, dichtbeerig, Beeren gelb-grün, feste Beerenhaut,
saftig, fruchtig süß, wohlschmeckend. Wegen Botrytisneigung als Tafeltraube wenig geeignet. Reife mittelspät bis spät.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert:
Mittlerer bis hoher Lageanspruch, verlangt gute, wasserhaltefähige Böden, ist ertragstreu. Etwas dichtlaubig, späte Reife, etwas oidiumanfällig, erreicht häufiger schlechte Holzausreife, mittlere Winterfrosthärte, chloroseempfindlich!

Anbauwert:
Der Silvaner ist in den letzten Jahren in Franken flächenmäßig stabil geblieben
während er in den letzten 5 Jahren in Deutschland um mehr als1000 ha zurückging. Er hat in
Franken als traditionelle Sorte an Bedeutung gewonnen. Er hat nach wie vor einen festen Platz als Standardsorte im deutschen Sortiment und ist Frankens Renommiersorte. Er besitzt eine besondere Affinität zu kalkhaltigen, bindigen Böden.

Weinbeschreibung/Weinbeurteilung:
Die Weine des Silvaners sind geschmacksneutral und mit keinem sortentypischen Bukett
ausgestattet. Er hat eine Blume von vielen, aber zarten Nuancen. Von Muschelkalk und
Keuperböden können bei ausreichender Feuchtigkeit fruchtige Silvanerweine gewonnen werden. Auf schweren Böden präsentieren sich die Silvanerweine wuchtig. In sehr guten Jahren werden Silvanerweine auch alkoholreich und schwer die „den Mund tapezieren“.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Silvanerweine passen zu Fisch und weißem Fleisch und unterstützen durch ihre neutrale Art den Geschmack der Speisen. Silvanerweine sind wegen der ausgeglichenen Säure bekömmlich und rund. Edelsüße Auslesen sind als Aperitif oder zum Nachtisch zu empfehlen. Die Lagerdauer ist mittel, bei volumenstarken oder edelsüßen Weine auch längerfristig möglich.
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Kerner Kreuzung: Trollinger x Riesling

Herkunft: 1929 von August Herold an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg aus der Kombination von Trollinger und Riesling hervorgegangen. Benannt nach dem Weinsberger Dichter, Arzt und Weinfreund Justinus Kerner (1786-1862).

Kreuzungsjahr: 1929

Anbaufläche D: 4.004 ha (2006) 4,0 % der Rebfläche), Pfalz ca. 1.206 ha, Rheinhessen
1.347 ha, Mosel 416 ha, Franken: 247 ha (alle 2006), stark rückläufige Tendenz

Bedeutung in Europa: in Südtirol u. Ostschweiz im Versuchsanbau

Bedeutung weltweit: keine (Versuchsanbau)

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Traube mittel bis groß, gelbgrün bis braungelb, dickschalig. Geschmack saftig, süß mit sehr feinem Muskatton. Reife mittelspät bis spät.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert:
Starkwüchsige, abgesehen von Oidiumneigung robuste und ertragsstarke Sorte, mit höheren
Reifegraden als Vergleichssorten bei gleichem Ertrag. Mittlere Lagen + gute Böden werden
bevorzugt. Er benötigt eine lange Reifephase und ist bei hohen Erträgen trockenheitsgefährdet. Vorteilhaft sind seine Ertragstreue bei guter Holzreife, seine gute Winterfrost- und Chlorosefestigkeit. Nachteilig ist sein buschiger Wuchs und seine Krankheitsanfälligkeit. Liefert bei strikter Ertragsbegrenzung auch in kühleren Jahren ansprechende Weine.

Anbauwert:
Eine der besten Neuzüchtungen, die in allen Rieslinggebieten als Standardsorte
eingestuft werden kann. Auch in mittleren Lagen liefert sie Weine von Rieslingqualität. Die zartduftigen Weine haben sich beim Kunden gut eingeführt, besonders auch als Sekt.

Weinbeschreibung/Weinbeurteilung:
Als Spätlese kräftig, eher rund und nußartig, als von Säure geprägt, manchmal mit dezentem
Muskatton. Leichtere Weine mit höheren Säuregehalten an Riesling erinnernd. Blumig-duftige
Sekte.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Als leichte, spritzige Kabinettweine zu Süß- und Mehlspeisen gut geeignet. Als trockene Spätlese zu Terrinen oder würzigen Fleischspeisen oder edelsüß zu Desserts. Einfache Kernerweine sollten jung getrunken werden.
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Müller-Thurgau Kreuzung: Riesling x königliche Mädchentraube (früher als Kreuzung Riesling x Silvaner
bzw. Gutedel bezeichnet)

Herkunft: 1882 von Prof. Herrmann Müller aus dem Thurgau (Schweiz) an der damals königlichen Lehranstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Geisenheim gezüchtet. 1891 ging Müller zur Eidgenössischen Versuchs- und Lehranstalt nach Wädenswil in der Schweiz. 150 Sämlinge dieser Kreuzung wurden als Stecklinge am Zürichsee weiter kultiviert und der Sämling Nr. 68 als wertvollster 1897 vermehrt. 1913 erste Rückführung von 100 Reben nach Deutschland durch Dern und Benennung der Sorte als „Müller-Thurgau-Rebe“. Bis 1930 Versuchsanlagen in allen deutschen Weinbaugebieten. 1938 in Alzey im Rahmen einer Tagung erste Berichte über die Versuchsergebnisse. Ab 1945 zunehmend im planmäßigen Wiederaufbau und im Zuge der Umstellung auf Pfropfreben gepflanzt. Nie waren die Meinungen der Fachleute über den Anbauwert einer Sorte so gegensätzlich. Die Sorte hat sich in mittleren und geringen Lagen behauptet und belegte seit den 70 er Jahren bis 1996 den ersten Platz im deutschen Rebsortenspiegel.

Kreuzungsjahr: 1882 (Prof. Müller-Thurgau)

Anbaufläche D: 13.988 ha (14 % der Rebfläche), Rheinhessen 4.213 ha (2006)
Baden 2.894, Rhpfalz 2.366 ha, Mosel-Saar-Ruwer 1.322 ha, Franken 1.922 ha

Bedeutung in Europa: Ungarn: ca. 5.000 ha; Slowakei: ca. 4.000 ha; Österreich: ca. 2.500 ha, Norditalien ca. 1000 ha, Schweiz: ca. 700 ha.

Bedeutung weltweit: ca. 30.000 ha (inkl. Europa und D), Neuseeland: ca. 200 ha; weltweit rückläufiger Anbau; in Norditalien steigend.

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Trauben mittel bis groß, locker- bis dichtbeerig, konisch, oft geschultert. Beere mittelgroß, oval, gelblichgrün, leicht beduftet; Beerenfleisch saftig mit deutlichem Muskatbukett. Reife früh bis mittelfrüh.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert:
Starkwüchsig, bevorzugt tiefgründige, frische, nicht zu trockene Böden. Relativ geringe Ansprüche an den Standort, empfindlich gegen Trockenheit, Holzausreife mittel, dadurch häufig schon bei -18° C Frostschäden. Hohe Anfälligkeit gegen Peronospora, Schwarzfleckenkrankheit, Roter Brenner und Botrytis. Folglich ist die Erziehungsart so zu wählen, daß die Laubwand gut durchlüftet wird. Große Blütefestigkeit und nach Maifrösten durch fruchtbare Beiaugen meist nur geringer Ertragsausfall.

Anbauwert:
weiterhin gut, da für mittlere und geringere Lagen geeignet. Liefert auch in mittleren Weinjahren noch einen ansprechenden Trinkwein.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Vorwiegend saftig-leichte, bzw. duftig-elegante Qualitätsweine mit angenehmen Muskatton und milder Säure. Je nach Standort mehr oder weniger blumig. In sehr warmen Jahren z.T. mit zu geringer Säure, mit breitem und wuchtigen Ausdruck.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Lagerzeiten von 2-3 Jahren sollten bei normalen Qualitätsweinen nicht überschritten werden, da sonst das feine Muskataroma verloren geht. Spätlesen und edelsüße Weine sind auch länger lagerfähig. Einfache Trinkweine sind zur Brotzeit, aber auch als frische spritzige Sommerweine und zu leichten Speisen (Spargel) geeignet. Generell als abendlicher Trinkwein sehr beliebt.
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Perle Kreuzung: Gewürztraminer x Müller-Thurgau

Herkunft: 1927 von Georg Scheu in Alzey aus Gewürztraminer x Müller-Thurgau als Az 3951, Perle von Alzey, gekreuzt. Nach 1950 vom Rebenzüchter Hans Breider in Würzburg züchterisch bearbeitet (Mutandenauslese) und stärkere Einführung in Franken (1980 ca. 100 ha).

Kreuzungsjahr: 1927

Anbaufläche D: 46 ha (2006) Rheinhessen 17 ha, Franken: 21,5 ha, stark rückläufige Anbautendenz,

Bedeutung in Europa: keine

Bedeutung weltweit: keine

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Sorte erinnert mit kleinen Blättern und Trauben und dunkelrosa Beeren an Traminer. Allerdings sind die Blätter, Trauben und Beeren kleiner. Die Reife erfolgt ungleichmäßig und liegt mittelfrüh. Es ist eine Sorte mit kurzer Vegetationszeit.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert:
Geringe Empfindlichkeit gegen Winterfrost und wegen spätem Austrieb auch gegen Spätfrost,
verbunden mit mittelfrüher Reife und niedrigen Säuregehalten empfehlen die Sorte für
Problemlagen.

Anbauwert:
starker Flächenrückgang aufgrund leichter, profilloser Weine (Verschnittwein) und mäßiger Qualität.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Leichte, zart-blumige und weiche Weine. In Lagen und Jahren, die höhere Säure bringen,
ansprechender.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Zu Mehlspeisen, leichten Gerichten und Salaten bzw. zu Knuspergebäck am Abend gut geeignet. Aufgrund der meist niedrigen Säure auch sehr gut magenverträglich. Perleweine sollten jung getrunken werden.
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Rieslaner Kreuzung: Silvaner x Riesling

Herkunft: Ökonomierat Dr. August Ziegler (1885-1937) kreuzte die Sorte 1921 an der Bayerischen Landesanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Würzburg aus Silvaner x Riesling. Der Name wurde von den Eltern abgeleitet. Die anfangs verwendete Bezeichnung Mainriesling wurde wegen Verwechselungsgefahr nicht anerkannt.

Kreuzungsjahr: 1921

Anbaufläche D: 85 ha (0,07 % der Rebfläche, 2006), Rheinpfalz 35 ha, Franken: 42,86 ha

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Traube mittelgroß, leicht geschultert, dichtbeerig, Beeren klein bis mittelgroß, rund, gelbgrün.
Geschmack saftig neutral bis säuerlich. Reife spät mit Riesling!

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert:
Eine späte Reife, hohe Säuregehalte und die Verrieselungsneigung sprechen für gute,
windgeschützte Lagen. Sie ist sehr gut kalkverträglich und weist in guten Lagen eine gute
Winterfrostfestigkeit auf. Sie bedarf bester Lagen (Riesling-Lagen). Die neuen Klone sind relativ blütestabil. Ein Magnesium- bzw. Stickstoffungleichgewicht im Boden sollte wegen der
Stiellähmeneigung durch Mg-Düngung bzw. durch Begrünung ausgeglichen werden. Qualitätsmanagement absolut notwendig!

Anbauwert:
Spezialität, und deshalb in guten Lagen besonders bei hohen Qualitäten ein gefragter,
langlebiger Wein mit nuancenreichem Bukett.

Weinbeschreibung/Weinbeurteilung:
Bei guter Reife mit Spitzenweinen des Rieslings vergleichbar, meist jedoch gehaltvoller.
Charaktervoller, aromatischer Frankenwein prädestiniert für bindige Muschelkalkböden. In
geringen Jahren z.T. spitze, grasig-unreife Säure möglich.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Spezialität aus Franken. Als süße Spitzengewächse aromatisch, feinfruchtig mit belebender Säure. Langlebig mit hohem Reifepotential, besonders als Aperitif geeignet.
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Riesling Weißer RIESLING

„Der Riesling ist unbestreitbar eine der großartigsten Rebsorten der Welt und sicherlich die Quelle der feinsten Weißweine“ (Jancis Robinson)

Kreuzung: aus Wildreben (Rheintal?) ausgelesen; nach Regner evtl. natürliche Kombination
aus Heunisch x Traminer

Herkunft: Nach den Eigenschaften und dem frühesten Vorkommen vermutlich aus den Wildreben am Oberrhein ausgelesen. Früheste Nennung für Wurzelreben 1435 in Rüsselsheim, 1464/65 Mosel, 1477 Elsaß, 1490 Weinberg in Worms. Nach 1500 ist der Riesling allgemein verbreitet und gehörte zu den
empfohlenen Sorten aller Landesherrn an Rhein und Mosel. Herkunft des Namens evtl. von der Neigung zur Verrieselung.

Anbaufläche D: 21.197 ha (2006) (22 % der Rebfläche), Mosel 5.219ha,
Pfalz 5.064 ha, Rheinhessen 3.194 ha, Württb. 2.086, Rheingau 2.422 ha, Franken: 284 ha.

Bedeutung in Europa: außer D Anbau in Österreich (1.640 ha), Elsass (ca. 3.000 ha),

Bedeutung weltweit: 10-12.000 ha; (Australien ca.3.500 ha, USA ca. 3.000 ha)

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Traube klein bis mittelgroß, geschultert, dichtbeerig, Beere klein bis mittelgroß, rund, grüngelb, schwarz punktiert, Sonnenseite gelbbraun. Geschmack saftig, fruchtig und säuerlich, bei Vollreife würzig süß. Reife spät bis sehr spät.

Sorteneigenschaften/Ansprüche an Standort:
Die spätreifende Sorte benötigt beste Lagen (Steillagen). Der Anbau ist problemlos, für fast alle Böden und Erziehungsarten geeignet. Riesling wächst auch auf sehr kargen Böden.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Kennzeichen der Rieslingweine ist ihre feine Rasse und Eleganz, ihr unübertreffliches, an Pfirsiche erinnerndes Bukett. Nicht ein hoher Alkohohlgehalt begründet den Ruhm des Rieslings, sondern die feine, rassige, fruchtige Art. Diese Merkmale werden durch späte Reife und späte Lese ausgelöst. Der Weinfreund bevorzugt trockene und halb-trockene Rieslingweine mit herrlicher Fruchtsäure. Sie gibt den Weinen die Frische und Rasse, den Geschmack nach einer ganzen Schale voll edler Früchte, der häufig ganz zart an bittere Mandeln erinnert. Mit der Alterung entwickelt sich die sogenannte ‘Petrolnote’.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Rieslingweine sind lange haltbar. Je nach Jahrgang und Lage zu leichten Speisen bzw. Fisch
passend. Trockene Spätlesen und ältere Weine auch zu kräftigeren Speisen. Edelsüß als Aperitif oder zu Desserts. Rieslingweine und -sekte sind säurebetont und für magenempfindliche Menschen problematisch. Hochgradige Beeren- und Trockenbeerenauslesen sind wegen ihrer langen Lagerfähigkeit als Jubiläumsweine sehr geschätzt.
 
Ruländer auch: Grauer Burgunder, Pinot gris, Pinot grigio

Kreuzung: nach neusten Erkenntnissen eine natürliche Mutation aus der Kombination Traminer x Schwarzriesling (Pinot Meunier)

Herkunft: Möglicherweise ist die Sorte in Burgund als Mutation aus dem Burgunderrebflächen ausgelesen worden. Nachweislich 1375 unter Karl IV. von Frankreich nach Ungarn (Plattensee) gelangt. Von General Lazerus von Schwendi 1568 nach Kämpfen in Tokaj in das Elsass und den Kaiserstuhl gebracht (daher Tokayer, obwohl dort unbekannt). Davon unabhängig erkannte 1711 Johann Seeger Ruland im seit 1689 verwilderten Garten des Assessors Seuffert vom Reichskammergericht in Speyer den großen Anbauwert dieser Sorte. Zuerst als „Speirer“ später Ruländer bezeichnet, gehörte er nach wenigen Jahren zu den vom Landesherrn gewünschten Qualitätssorten. Zur Pflege des Ruländers besteht in Speyer eine Ruländer-Akademie.

Anbaufläche D: 4.382 ha 4,3 % der Rebfläche) Baden: 1.643 ha, Pfalz 1.036 ha, Franken: 50,62 ha (2006)

Bedeutung in Europa: steigend, Italien ca. 3000 ha (Pinot Grigio), Elsaß, Ungarn

Bedeutung weltweit: leicht steigend, USA ca 1.500 ha

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Vor der Traubenreife schwer vom Blauen Spätburgunder und Weißen Burgunder unterscheidbar. Trauben je nach Reife grau- bis blaurot, mittelgroß, walzenförmig bis geschultert, sehr dichtbeerig. Beeren rund bis länglich, gedrückt, dünnhäutig. Geschmack saftig, würzig, wenig als Esstraube geeignet. Die Reife ist mittelspät bis spät.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert:
Aufrechter Wuchs und geringe Anfälligkeit gegen Krankheiten und Frost, allerdings Gefahr durch Botrytis wegen dichtem Beerenstand. Bei günstigem Wetter sehr hohe Reifegrade möglich. Für ansprechende Weine sind gute Lagen notwendig, damit wenigstens 80° Oechsle erreicht werden. Die Mostgewichte liegen meist 10° Oe über Riesling und in der Säure 4-5 g/l niedriger. Insgesamt hat der Ruländer einen hohen Anbauwert. In Baden, vornehmlich am Kaiserstuhl, ist er die Spitzensorte. In allen übrigen Weinbaugebieten hat er sich in den letzten Jahren den Platz einer wichtigen Ergänzungssorte erobert.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Unterschiedlichste Weine, die bei sehr früher Lese leicht und spritzig (Pinot grigio, Kabinett), bei großer Reife schwer, ölig mit sortentypischem Holzton (Grauer Burgunder) oder edelsüße
Dessertweine (Auslese und höher, Ruländertyp) sein können. Er hat ein sortentypisches, volles Bukett. Die Weine sind nur dann ansprechend, wenn sie einen hohen Extrakt haben. Wenn in trockenen Jahren die Säure gering ist, können die Weine auch einmal etwas zu plump wirken. Im Sortiment der deutschen Weine gehören die Ruländer zu den Spitzengewächsen, insbesondere die Spätlesen und Auslesen. In den letzten Jahren ist der alte, volumige Ruländertyp nahezu vollkommen verschwunden.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Grauburgunder Kabinett zu Vorspeisen, Fisch, Spargel, auch als Sommerwein. Volumige Spätlesen zu Braten und eventuell Wild sowie edelsüße Ruländer als Aperitif oder zum Dessert. Bekömmlicher Trinkwein, da eine niedrigere Säure als beim Weißen Burgunder vorliegt.
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Sauvignon blanc  auch: Muskat Silvaner (französische Rebsorte, seit August 2005 in Bayern zugelassen)

Kreuzung: eigenständige Sorte

Herkunft: ungewiss, seit Jahrhunderten in Frankreich angebaut (Gironde, Loiretal)

Anbaufläche D: 260 ha (2006)

Bedeutung in Europa: hauptsächlich Frankreich (ca. 20.000 ha), Moldau ca. 10.000 ha,
Italien (ca. 2.500 ha), Österreich ca. 500 ha, Rumänen 2-3000 ha.

Bedeutung weltweit: Anbau in vielen Ländern, Kalifornien ca. 5.000 ha, Australien ca. 2500 ha, Chile ca. 7.000 ha, Südafrika 4.000 ha, Neuseeland 6.000 ha, weiterhin stark steigende Rebflächen

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Die Sorte zeigt einen starken, aufrechten Wuchs mit stark weißwolliger Triebspitze. Die Stielbucht ist lyraförmig, leicht offen. Die Trauben sind klein bis mittel und kompakt. Die Reife ist je nach Klon mittel-spät bis spät. Die Reifezeit liegt später als Silvaner.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort:
Der Austrieb der Sorte erfolgt etwas verzögert. Die Sorte ist verrieselungsanfällig und bevorzugt magere, trockene Böden. Sie ist sehr anfällig für Oidium und Schwarzfleckenkrankheit. Die Säure ist z.T. sehr grasig und unreif ausgeprägt. Frühreife Klone sind zu bevorzugen. Beste Ausreifebedingungen (beste Lagen) und Ertragsregulierung (max. 50 hl/ha)sind unbedingt erforderlich.

Anbauwert:
war bisher eine französische Spezialsorte. Wird jedoch als Modesorte weltweit verstärkt angebaut. Frühreife Klone können bei entsprechender Reife- und Ertragsgestaltung typische, feinfruchtige Weine mit leicht grünen Fruchtaromen ergeben.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Die Weine der Sorte sind meist blassgelb, mit pflanzlichen, grün-unreifen Noten. Zitrus-, Stachelbeer-, Paprika- und Spargelnoten werden angemerkt. Eine Holzfasslagerung kann den fruchtigen Charakter verstärken oder abrunden. Die Weine sind bei geringem Ertrag (45 hl/ha) würzig, mit z.T. einem ausgeprägten Feuersteingeschmack. Sauvignon blanc ergibt zusammen mit Semillion die weltberühmten Sauternes - Süßweine von Bordeaux.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Reife Weine sind zu Fisch- und Krustentiergerichten gut geeignet. Die Weine sind relativ
frisch-fruchtig und frühreif trinkbar. Sie eignen sich gut für eine mittlere Lagerdauer.
 
Scheurebe Kreuzung: Silvaner x Riesling

Herkunft: von Georg Scheu 1916 an der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey / Rheinhessen gekreuzt.

Kreuzungsjahr: 1916

Anbaufläche D: 1.781 ha. Rheinhessen 1.016 ha R-Pfalz 431 ha, Franken: 125 ha (2006) rückläufige Anbautendenz.

Bedeutung in Europa: gering, etwas in Österreich (Steiermark)

Bedeutung weltweit: gering, etwas in Kalifornien

Sortenbeschreibung/Trauben/Reife:
Traube mittelgroß, dichtbeerig, gedrungen. Beere mittelgroß, rund, gelbgrün. Geschmack saftig, mit fruchtigem Sortenaroma.

Sorteneigenschaften/Ansprüche an Standort/Anbauwert:
Starkwüchsig, kalkverträglich, für gute Silvaner und Rieslinglagen, dort hochreife, würzige Weine bis Dessertweine. Bei Unreife Bukett an Schwarze Johannisbeeren erinnernd. Vorteilhaft sind ihre gute Chlorosefestigkeit und ihr frostfestes Laub. Ihr Wein ist von hoher Qualität und auch gut zur Gewinnung von Auslesen geeignet.

Anbauwert:
Die Scheurebe hat als Qualitätssorte einen zurückgehenden Anbauwert. Sie kann als
Spezialsorte in Qualitätsweinbaubetrieben erfolgreich angebaut werden. Rückläufig wegen hohem Lageanspruch, mittleren Erträgen und verstärktem Burgunderanbau.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Der Wein gilt als hochfein mit verstärktem Rieslingbukett, das leicht muskatartig ist. Eine
rieslingartige Säure ergibt einen harmonischen, duftigen, körperreichen Wein. Es können höchste Spitzenweine gewonnen werden. Reife Weine haben eine rassige Säure und ein volles Bukett mit einem typischen Ton, der an schwarze Johannisbeeren erinnert. Das Bukett ist vor der Vollreife am ausgeprägtesten, bei Vollreife edel und bei Edelfäule hochfein. Die Säure ist auch bei Vollreife beständig und elegant. Weine der Scheurebe halten sich auf der Flasche lange frisch, sind langlebig.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Lange Lagerung möglich, besonders bei Spätlesen und Auslesen. Salziges Trockengebäck bringt die „Cassisnote“ bei Spätlesen sehr gut zur Geltung. Trocken ausgebaut auch zu kräftigen Fleischspeisen, edelsüß, als Aperitif oder zum Dessert zu verwenden. Kabinettweine zeigen nach längerer Flaschenreife eine ansprechende Art.
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Weißburgunder auch: Pinot Blanc, Pinot Bianco

Kreuzung: nach neusten Erkenntnissen eine natürliche Kombination aus Traminer x Schwarzriesling (Pinot Meunier)

Herkunft: Alte weiße Rebsorte aus der Burgunderfamilie, die mit zahlreichen weiteren Burgunderformen früher zusammengepflanzt wurde. Sortenauslesen (z. B. durch Johann Philipp Bronner) vor 150 Jahren trennten Großen Weißen Burgunder (Deutschland) vom Kleinen oder Pinot Blanc in Frankreich und vom Chardonnay.

Anbaufläche D: 3.491 ha (2,9 % der Rebfläche), Baden: 1.138 ha, Pfalz 806 ha, Franken: 103,5 ha (2006)

Bedeutung in Europa: steigend (häufig mit Chardonnay vermischt!) Frankreich: Chablis, Champagne, Elsaß; Norditalien, Slowenien, Tschechien, Ungarn.

Bedeutung weltweit: steigend

Sortenbeschreibung/Trauben/Reife:
Traube mittelgroß bis groß, walzenförmig, manchmal geteilt, dichtbeerig, Beere länglich bis rund, gedrückt, dünnhäutig, grüngelb. Geschmack saftig, dezent fruchtig. Als Esstrauben wegen höherer Säure weniger geeignet. Reife mittelspät bis spät. Qualitätsmanagement absolut notwendig!

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort:
Außer mittleren bis hohen Ansprüchen an Lage und Boden sowie einer gewissen Neigung zu
waagerechtem Wuchs zeigt die Sorte im Anbau wenig Probleme. Sie bringt bei Vollreife, falls
Botrytis keine vorzeitige Lese erforderlich macht, ein hervorragendes Traubengut. Besonders gut für tiefgründige, kalkhaltige Böden geeignet!

Anbauwert:
Mittlere bis gute Lagen (Silvanerlagen) werden für eine lange Reifephase im Herbst
benötigt. Ab 90° Oechsle erreichen Weine die notwendige Fülle und den aromatischen Charakter. Der Anbauwert ist hoch und weiter steigend.

Weinbeschreibung/Weinbeurteilung:
Die Ausdrucksvielfalt reicht vom pikanten an Apfel erinnernden Qualitätswein bis zur wuchtigreifen, fruchtigen Spätlese oder zur edelsüßen Auslese. Häufig werden feinfruchtige Sekte bereitet.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Spritzig wirkende Weißburgunder eignen sich gut als Sommerweine zu leichtem Essen bzw.
Spargel. Wuchtige Weißburgunder eigenen sich besonders gut zu Fisch (Lachs, Karpfen) oder zu Nudelgerichten ebenso wie zu hellen Speisen oder Braten. Edelsüße Weine als Aperitif oder zum Dessert. Die markante Säure ermöglicht eine gute Lagerung. Weltweit ist ein steigendes Interesse an Burgunderweinen zu verzeichnen!
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Rebsorten rot   nach oben
Acolon Kreuzung: Bl. Limberger (Blaufränkisch) x Dornfelder

Herkunft: Staatl. Lehr- und Versuchsanstalt f. Wein- und Obstbau Weinsberg. Züchter: Dr. Schlei

Kreuzungsjahr: 1971

Anbaufläche D: 460 ha (2006). Franken: 42,7 ha

Sortenbeschreibung:
Die Sorte zeigt einen starken, aufrechten Wuchs mit geringermittlerer Geiztriebbildung. Die weinbaulichen Merkmale werden als „limbergerähnlich“ charakterisiert. Der Austrieb ist jedoch später und die Reife früher als beim Bl. Limberger, bei höherer Beerenreife und deutlich besserer Holzreife. Die Blühfestigkeit ist hoch, die Traube lockerbeerig und die Krankheitsanfälligkeit ist geringer als beim Bl. Limberger.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort:
Standortanspruch: sehr gute Müller-Thurgau- bis Silvaner-Lagen. Aus den Sortenversuchen geht hervor, dass die Sorte höhere Zuckergehalte erreicht als Blaufränkisch und Dornfelder und ertraglich zwischen beiden Sorten steht. Die Einfärbung der Beeren erfolgt früh, deutlich vor dem Dornfelder.

Anbauwert:
Die Sorte befindet sich seit 1998 in der LWG-Sortenprüfung. Die reichtragende Rebsorte besitzt ein besseres Blatt-Fruchtverhältnis als Dornfelder und erreicht deutlich höhere Mostgewichte. Die Mostsäure liegt höher als beim Dornfelder. Aus weinbaulicher Sicht ist die Sorte dem Dornfelder vorzuziehen.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Die Weine der Sorte sind sehr gut ausgefärbt, präsentieren feine Fruchtaromen bei guter Struktur und Nachhaltigkeit. Besser strukturierte Weine als von Dornfelder. Nach Angaben des Züchters auch gut für Cuvées mit Spätburgunder geeignet.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Zu Wild, Rinderbraten mit kräftigen Soßen oder zu Schinken und Salami, kräftigem Käse. Gutes Reifungs- und Lagerungspotential erkennbar.
 
Cabernet Sauvignon (französische Rebsorte)

Kreuzung: nach Prof. C. Meredith (USA): natürl. Kombination aus Sauvignon Blanc x Cabernet Franc

Herkunft: ungewiss, evtl. seit Römerzeit im Bordeauxgebiet und Nordspanien angebaut (Biturica, vigne dure = harte Rebe). Hauptrebsorte im Medoc (Bordeaux)

Anbaufläche D: 274 ha, (2006), Pfalz 145 ha, Franken: 2,25 ha.

Bedeutung in Europa: hauptsächlich Frankreich (ca. 40.000 ha), Italien (ca.5.000 ha), ca.5.000 ha Rumänien, ca. 18.000 ha Bulgarien, Ungarn ca. 3 000 ha.

Bedeutung weltweit: ca. 160.000 ha, Anbau in vielen Ländern, Kalifornien/USA ca. 31.000 ha, Chile ca. 20.000 ha, Australien ca. 22.000 ha, Südafrika 9.000 ha, weltweit weiterhin steigender Anbau

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Die Sorte zeigt einen starken, aufrechten Wuchs mit wolliger Triebspitze. Stielbucht tief eingeschnitten. Blatt mittel-groß bis klein, fünflappig, tief eingeschnitten mit großen Zähnen. Die Trauben sind mittelgroß, sehr lockerbeerig, teils geschultert. Die Beeren sind klein, schwarz mit dicker, harter Beerenhaut und großen Kernen. Die Reife ist je nach Klima mittel-spät bis spät. Gerbiger, adstringierender Geschmack. In unseren Breiten liegt die Reifezeit etwa gleich mit Riesling. Gute Rieslinglagen sind deshalb Voraussetzung.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort:
Der Austrieb der Sorte erfolgt spät. Es besteht eine gute Winterfrostfestigkeit. Die Sorte ist ertragssicher und bevorzugt heiße, sandig-steinige Böden. Die Widerstandsfähigkeit gegen Peronospora ist gut. Sehr anfällig für Oidium und Schwarzfleckenkrankheit. Sehr gute Botrytisfestigkeit.

Anbauwert:
War bisher südlicheren Regionen vorbehalten. Mit dem steigendem Rotweinanbau auch in Deutschland im Versuchsanbau. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Eine gute Lage, magere Böden, kurzer Rebschnitt und strikte Ertragsbegrenzung sind unabdingbar.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Die Weine der Sorte sind außergewöhnlich gerbig, jedoch von tiefer Farbe. Beerenbukett nach Veilchen, Vogelbeeren, grüne Paprika. Die gut gefärbten Weine sind erst nach langer Reifung gut trinkbar. Das Cuvée mit Merlot gibt den Weinen eine frühere Trinkreife und eine harmonische Prägung. Eine Holzfasslagerung ist unbedingt zu empfehlen. Bei Vollreife charakteristisches Bukett nach grüner Paprika und Veilchen. Sortenreine, gerbstoffreiche Weine altern sehr langsam

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Zu Wild, Rinderbraten mit kräftigen Soßen oder zu Schinken und Salami, kräftigem Käse. Gutes, hohes Reifungs- und Lagerungspotential. Sollte nur nach ausreichender Lagerreife getrunken werden.
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Domina Kreuzung: Portugieser x Bl. Spätburgunder

Herkunft: Züchtung von Peter Morio und B. Husfeld, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof, Siebeldingen, Pfalz.

Kreuzungsjahr: 1927

Anbaufläche D: 395 ha (2006, 0,17 % der Rebfläche) Rhhessen 19 ha, Franken: 284,5 ha.

Bedeutung in Europa: keine

Bedeutung weltweit: keine

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Traube mittelgroß bis groß, dichtbeerig, geschultert. Beere blauschwarz, rund, mittelgroß.
Reife mittelspät.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort:
Austrieb mittelfrüh, starkwüchsig, geringe Geiztriebbildung, relativ blühfest. Ertragsfähigkeit
geringer als Dornfelder und Bl. Portugieser. Bei guten Erträgen durchschnittlich 80-85° Oechsle bei 10-12 g/l Säure erreichbar. Bevorzugt gute Rotweinlagen. Gute Holzreife; mittlere-gute Winterfrostfestigkeit. Mittlere Botrytis-resistenz, meist nur Spätbefall. Chloroseresistenz gut, deshalb für kalkhaltige (Muschelkalk) Böden geeignet.

Anbauwert:
Sorte, die gut in das deutsche Rotweinsortiment passt, weil die Weine qualitativ den Portugieser übertreffen und gut gedeckt sind. Die Sorte hat beim Kunden guten Anklang gefunden und ist in Franken in guten Lagen dem Bl. Spätburgunder ebenbürtig.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Dunkle, tiefrote Weinfarbe und feinfruchtiges Kirscharoma. In guten Jahren vollmundig,
extrakt- und somit körperreich. Lagerung im Holzfass rundet den Gerbstoffgehalt ab. Junge
Weine meist säurebetont. Die zuweilen betonte Säure und der etwas höhere Gerbstoffgehalt macht es ratsam, eine längere Fassreife anzustreben. Eine spätere Flaschenfüllung führt in der Regel zu runderen, vollmundigeren Rotweinen.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Zu Wild, Rinderbraten und dunklen Soßen aber auch zu Schinken und Salami. Lagerfähige Sorte.
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Dornfelder Kreuzung: Helfensteiner x Heroldrebe

Herkunft: August Herold kreuzte die Sorte 1955 in Lauffen am Nekar aus Helfensteiner (Frühburgunder x Trollinger) und Heroldrebe (Portugieser x Limberger). Nach 1975 fand sie vor allem in Rheinhessen und Rheinpfalz Verbreitung. Die Sorte ist nach dem Weinbaufachmann Imanuel Dornfeld (1796-1869) aus Weinsberg benannt.

Kreuzungsjahr: 1955

Anbaufläche D: 8.231 ha (8,3 % der Rebfl.; 2006), Rheinland-Pfalz.: 7.2232 ha
Flächenverdopplung in den letzten Jahren 5 Jahren, Franken: 153,8 ha.

Bedeutung in Europa: außer D keine

Bedeutung weltweit: keine

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Traube groß, bei mittlerer Beerendichte, Beeren groß und blauschwarz, dickschalig. Reife
mittelfrüh. Auch als Tafeltraube geeignet.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort:
Für mittlere (bis geringe) Lagen geeignet. Geringe Ansprüche an den Boden. Weist einen kräftigen Wuchs auf. Sehr ertragreich. Die Trauben sind groß und lockerbeerig. Hohe Laubwand (viel Blattfläche) und späte Lese notwendig, um gute Mostgewichte zu erreichen. Die Winterfrosthärte ist mittel, vergleichbar mit Müller-Thurgau. Relativ einfache und unkomplizierte Sorte mit hohem Ertragspotential .

Anbauwert:
Aufgrund der geringen weinbaulichen Ansprüche und der guten Farbtiefe zur Sortimentsergänzung sinnvoll. Ertragsregulierung ist angebracht!

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Dunkelroter, tiefgefärbter Wein, körperreich, milde bis fruchtige Säure. Geringes, unspezifisches Bukett, wenig Gerbstoffe. Bei hohen Erntemengen einfach strukturierte, wenig nachhaltige Rotweine mit geringer Lagerfähigkeit. Einfache Struktur wird z.T. mit Restsüße überdeckt. Konzentriertes, vollreifes Traubengut ergibt bei Lagerung im Barrique z.T. ansprechende, lagerfähige Rotweine.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Zu Wild, Braten mit kräftigen Soßen oder zu Schinken und roter Wurst. Bei einfachen Qualitätsweinen ist eine längere Lagerung nicht von Vorteil.
 
Frühburgunder Blauer FRÜHBURGUNDER (Madeleine noir, Pinot Madeleine, Augustclevner)

Kreuzung: eine Mutation aus dem Bl. Spätburgunder

Herkunft: Alte Sorte aus dem Bl. Spätburgunder hervorgegangen, mit früher Reife und geringeren Erträgen. Auch außerhalb der Weinbaugebiete als Tafeltraube genutzt. Ist durch reichtragende Sorten wie Portugieser verdrängt worden.

Kreuzungsjahr: natürliche Mutation und menschliche Selektion

Anbaufläche D: 243 ha (2006), Flächenzunahme! 121 ha (2001); Rheinhessen 82 ha, Pfalz 61 ha, Ahr 34 ha (2006), Franken: 14,6 ha (2007)

Bedeutung in Europa: gering, noch in Frankreich vorhanden (St.Jean)

Bedeutung weltweit: keine

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Die Sortenmerkmale ähneln dem Bl. Spätburgunder. Die frühere Blüte verringert jedoch die Blühfestigkeit. Die Beerenhaut ist etwas dicker als beim Bl. Spätburgunder und reduziert die Botrytisanfälligkeit. Früher vielfach wegen ihres feinen Geschmackes auch als Hausrebe genutzt worden.

Sorteneigenschaften/Ansprüche an Standort:
Im Anbau bereitet die Sorte keine größeren Probleme. Das Mostgewicht übertrifft dasjenige des Bl. Spätburgunders. Die Säure liegt deutlich niedriger. Die frühere Reife (bis zu 4 Wochen früher) erbringt in Kombination mit dem reduzierten Ertrag farbintensive, kräftige, ausdrucksvolle und samtige Rotweine die den Spätburgunder z.T. übertreffen können. Durch frühe Reife wespen- und vogelfraßgefährdet, Gefahr von Essigstich und breiter marmeladiger Weinausprägung.

Anbauwert:
Wegen der Blüteempfindlichkeit nur in geschützten Lagen anbauwürdig. Die Erträge liegen bei ca. 50 hl/ha und bedingen ein entsprechendes Preisniveau. Spezielle Sorgfalt in der Reifephase notwendig.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Tief rubinrot (Burgunderrot), meist intensiver als Spätburgunder, konzentrierte Frucht und Substanz. Im Weincharakter ähnlich Spätburgunder, in warmen Jahren z.T. mit breiter, marmeladiger Fruchtausprägung. Liefert z.T. die schöneren Burgunderweine.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Die Sorte liefert samtig, füllige Rotweine, die gut zu kräfigem Braten, zu Wild oder Käse passen. Konzentrierte Rotweine sind sehr gut lagerfähig.
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Lemberger auch: Blauer LIMBERGER, Blaufränkisch

Kreuzung: evtl. Selektion aus bodenständiger Rotweinsorte in Österreich.

Herkunft: Herkunft unbekannt, seit ca. 1750 in Österreich nachweisbar

Anbaufläche D: 1.664ha (2006) ausschließlich in Baden-Württemberg (1.545 ha)

Bedeutung in Europa: Österreich mit über 3.000 ha, Ungarn ‘Kekfrankos’ ca. 4000 ha, Tschechien und Slowenien ca. 2000 ha, Kroatien (500), Italien ‚Franconia’ ca. 200 ha.

Bedeutung weltweit: nur Versuchsanbau

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Breites, großes Blatt mit schwachen Seitenbuchten, starker aufrechter Wuchs mit mittlerer Geiztriebbildung. Traube mittelgroß, geschultert, großbeerig, z.T dichtbeerig; Beeren mittelgroß, schwarzblau mit dicker Beerenhaut. Reife spät bis sehr spät.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort:
Austrieb früh, noch vor Portugieser; Blütezeitpunkt und Blühfestigkeit mittel, deutliche Neigung zur Verrieselung. Lageanspruch vergleichbar mit Bl. Spätburgunder und Riesling bei mittleren Bodenansprüchen. Verträgt schwere Muschelkalkböden. Er weist eine mittlere bis hohe Anfälligkeit für Pilzkrankheiten auf und ist etwas stiellähmeanfällig. Er besitzt eine mittlere - gute Holzreife und eine ausreichende Winterfrosthärte. Die geringe Empfindlichkeit der Trauben gegen Fäulnis gestatten eine späte Lese, die nach der des Bl. Spätburgunders vorgenommen werden sollte. Die Erträge sind wechselhaft und das Mostgewicht bleibt häufig um 10° Oechsle hinter dem des Spätburgunders zurück. Die Säure liegt über der des Spätburgunders. Ertragsregulierung ist angezeigt.

Anbauwert:
Der Blaufränkisch benötigt beste Lagen und eine lange Reifezeit. Wegen seiner Spätfrostempfindlichkeit, seiner späten Reife, der Verrieselungsanfälligkeit und seiner hohen Säurewerte zählt er zu den problematischen Rebsorten. Er dient in Württemberg z.T. als Farb- und Gerbstoffgeber für Schwarzriesling.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Die Weine sind von rassiger Art, gut gedeckt und mit dezentem bis kräftigem Gerbstoffgehalt. Im Jugendstadium sind die Weine meist etwas grasig. Auf der Flasche reifen sie langsam zu kräftigen, körperreichen Weinen mit Frucht und Brombeernase. Die Weine sind auch gut für den Barriqueausbau geeignet.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Eine eigenständige Vermarktung ist meist nur in sehr guten Jahren und bei entsprechender Ertrags- und Reifegestaltung möglich. Dichte, abgelagerte Weine eignen sich gut zu rotem Fleisch und Wild. Die Weine müssen ausreichend lange lagern um zur optimalen Reife zu gelangen.
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Merlot (französische Rebsorte) Name von Merle (=Amsel)

Kreuzung: unbekannt

Herkunft: ungewiss, seit Jahrhunderten in Frankreich angebaut; Hauptrebsorte im Bordeauxgebiet, Hauptanbaugebiet Saint-Emilion, Médoc und Pomerol

Anbaufläche D: 312 ha (2006), Pfalz 199 ha, Franken: 7,0 ha.

Bedeutung in Europa: hauptsächlich Frankreich (ca. 60.000 ha), Italien (ca. 40.000 ha), ca. 10.000 ha Rumänien, ca. 10.000 ha Bulgarien, 1000 ha Ungarn, 600 ha im Tessin.

Bedeutung weltweit: Anbau in vielen Ländern, Kalifornien/USA ca. 23.000 ha, Chile ca. 10.000 ha, Australien ca. 3000 ha, Südafrika 4.000 ha, Neuseeland 4.000 ha, weiterhin steigende Rebflächen.

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Die Sorte zeigt einen starken, aufrechten Wuchs mit wolliger, karminrot geränderter Triebspitze. Die Stielbucht ist offen, das Blatt groß, fünflappig und schwach gebuchtet. Die Trauben sind mittelgroß, lockerbeerig, teils geschultert. Die Beeren sind dünnschalig, schwarz-blau mit saftigem Beerenfleisch. Die Reife ist je nach Klima mittel-spät bis spät. In unseren Breiten liegt die Reifezeit etwa gleich mit bzw. später als Silvaner. Gute Silvanerlagen sind deshalb Voraussetzung.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort:
Der Austrieb der Sorte erfolgt früh, sie ist somit maifrostgefährdet. Ebenso besteht nur eine mittlere Winterfrostfestigkeit. Die Sorte ist verrieselungsanfällig und bevorzugt tiefgründige Böden mit guter Wasserversorgung. Mittlere Widerstandsfähigkeit gegen Peronospora. Die Sorte ist unter günstigen Bedingungen sehr ertragreich und erreicht in sonnenreichen Jahren meist hohe Zuckerwerte. Die Säure nimmt mit der Reife rasch ab.

Anbauwert:
War bisher südlicheren Regionen vorbehalten. Mit dem steigendem Rotweinanbau auch in Deutschland im Versuchsanbau. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Eine gute Lage und strikte Ertragsbegrenzung sind unabdingbar.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Die Weine der Sorte sind fruchtig, körperreich und mild mit ausgeprägtem Beerenbukett. Die gut gefärbten Weine sind nach 2-3 Jahren trinkreif. Der Merlot bringt Blume (Johannisbeere), Weichheit und Rundung beim Cuvée mit gerbstoffbetonten Weinen (Cab. Sauvignon). Eine Holzfasslagerung ist von Vorteil.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Zu Wild, Rinderbraten mit kräftigen Soßen oder zu Schinken und Salami, kräftigem Käse. Gutes Reifungs- und Lagerungspotential. Sollte nur nach ausreichender Lagerreife getrunken werden.
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Portugieser Blauer PORTUGIESER

Kreuzung: eigenständige Sorte aus Portugal, Portugues azul.

Herkunft: Nach sich allgemein durchsetzender Kenntnis wurde er um 1772 vom Freiherrn de Fries von Portugal nach Österreich (Bad Vöslau) gebracht. Daran erinnern die Namen Portugieser oder Oporto. Von hier verbreitete er sich nach Ungarn, Böhmen, Kroatien und Slowenien. Deutschland erreichte die Sorte nach 1840 über Johann Philipp Bronner (1792-1864) aus Wiesloch. Sie war sofort eine begehrte neue Sorte und verdrängte zahlreiche alte Sorten wie Früh- und Spätburgunder, Möhrchen, Gelbhölzer und Trollinger. Bis um 1900 war sie in allen deutschen Rotweingebieten verbreitet.

Anbaufläche D: 4.683 ha (4,5 % der Rebfläche), Rhein-Pfalz: ca. 2.346 ha, Rheinhessen ca. 1.795 ha, Franken: 75,6 ha (alles 2006)

Bedeutung in Europa: Österreich (3000 ha), Ungarn, Kroatien, Frankreich, Tschechien. In Portugal heute nicht mehr bekannt.

Bedeutung weltweit: keine

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Traube mittel bis groß, länglich, beidseitig geschultert, dicht. Beeren rundlich bis
leichtoval, blau beduftet, Schale dünn, Saft schwach gefärbt, fruchtig süß, wohlschmeckend. Trotz ihres hohen Geschmackswertes ist sie wegen der dünnen Beerenhaut nur zum Frischverzehr im Anbaugebiet geeignet. Die Reifezeit liegt mittelfrüh.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort:
Starker Wuchs, geringe Bodenansprüche, hohe Fruchtbarkeit geben ihr eine verbreitete
Anbaumöglichkeit und begründen die rasche Ausbreitung. Eine Begrenzung bringt die große Empfindlichkeit für Winterfrost und Peronospora, sowie die große Neigung zu Beerenbotrytis besonders bei Pflanzung auf wüchsigen, feuchten Böden. Auch für geringere Lagen geeignet. Die Rebsorte ist sehr fruchtbar, erfriert jedoch leicht im Winter (max. -15° C). Bei starker Ertragsregulierung und guter Pflege liefert sie ansprechende Qualitäten.

Anbauwert:
Wegen meist geringer Farbbildung, zu hohen Erträgen und hoher Frostempfindlichkeit begrenzt; leicht rückläufige Anbautendenz.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Weine häufig hellrot, blumig, duftig, zartfruchtig, die bei dunkelrubinroter Farbe fruchtige
Wärme und samtige Fülle erreichen können. Weißherbste weniger überzeugend als vom Bl. Spätburgunder.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Zarte, blumige Weißherbste und leichtere Rotweine als Durststiller. Als Begleiter passen sie zu Vorspeisen, Terrinen oder Muscheln. Kräftige Rotweine der Sorte passen zu Braten, Wild und Käse. Einfache Portugieserweine sollten jung getrunken werden.
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Regent Kreuzung: (Silvaner x Müller-Thurgau) x Chambourcin (S.V. 12-417 x Chancellor)

Herkunft: Bundesanstalt für Züchtungsforschung, Institut für Rebenzüchtung, Geilweilerhof. Züchter Prof. Dr. Dr. h.c. G. Alleweldt

Kreuzungsjahr: 1967, Sortenschutz 1993 erteilt, 1995 in Sortenliste eingetragen.

Anbaufläche D: 2.183 ha (2006); in Rheinland-Pfalz, Württemberg, Franken klassifiziert. Franken: 133 ha.


Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Mittelgroße, lockerbeerige Traube mit kleinen bis mittelgroßen Beeren; dunkelblau, mit intensiver Saftfärbung und geringer Botrytisneigung. Im fortgeschrittenen Reifestadium lösen sich die Beeren leicht vom Stielgerüst. Geschmack z.T. etwas grasig und gerbig.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort:
Für mittlere bis gute Lagen geeignet. Stellt hohe Bodenansprüche. Hohe Winterfrostfestigkeit mit leicht verzögertem Austrieb. Neigt in windoffenen Lagen zur Verrieselung. Verhaltene Wüchsigkeit mit geringer Geiztriebbildung. Zeigt häufig in Jungen Anlagen Magnesiummangel. Hohe Widerstandsfähigkeit gegen Peronospora und Oidium. Befall mit Roten Brenner, Schwarzfleckenkrankheit und Botrytis ist jedoch möglich. Ertragsbegrenzung notwendig, max. 2 Trauben pro Trieb belassen, 1 Traube/Trieb erhöht die Qualität. Optimale Reife standortspezifisch ermittteln.

Anbauwert:
Sorte, die in mittleren Lagen bei gleichzeitig mittleren Erträgen hohe Qualitäten liefern kann. Sie stellt besonders für Selbstvermarkter eine Ergänzungssorte mit mediterranem Charakter und Barriqueeignung dar. Für ökologisch wirtschaftende Winzer die derzeitig akzeptabelste Rotweinsorte. Ebenso für Problemlagen (Randbezirke zu Bebauungsgebieten, Kindergärten, etc.) gut geeignet. Die Lese sollte wegen des pH- und Säurerückganges nicht zu spät erfolgen.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
In guten Jahren tiefdunkler, stoffiger Rotwein mit eigenem, manchmal fremdartigen südländischem Charakter; reduktiver Ausbau empfehlenswert. In guten Jahren Beerenduft bzw. Cassisnote, in geringen Jahren grasig, gerbstoffbetont. Bei Ertragsreduzierung und Barriqueausbau liefert die Rebsorte hochwertige Rotweine. Nach Züchteraussagen können bei stärkerem Botrytisbefall Fehltöne im Wein auftreten. Der Regent ist im Vergleich zum Dornfelder bzw. Bl. Zweigelt die kellerwirtschaftlich etwas problematischere Rebsorte.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Zu Wild, Rinderbraten und dunklen Soßen sowie zu kräftigem Käse. Die Lagerfähigkeit der Rebsorte liegt im mittleren Zeitrahmen.
 
Sankt Laurent auch: Laurentiustraube, Pinot St. Laurent

Kreuzung: eigenständige Sorte

Herkunft: Herkunft unbekannt, älteste Vorkommen im Elsass; von dort verbreitet. Beginn der Färbung zum Laurentiustag (10.Aug.)

Anbaufläche D: 673 ha (2006), hauptsächlich in der Pfalz (307 ha, hpts. Birkweiler), Franken: 4,33 ha, Rheinhessen 301 ha.

Bedeutung in Europa: besonders in Österreich ca. 450 ha, Tschechien, in Frankreich nicht klassifiziert.

Bedeutung weltweit: nur Versuchsanbau

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
mittelgroßes Blatt, fünflappig, mit stark weißwolliger Triebspitze, mittlere Wuchsstärke.
Traube mittelgroß, bei guter Blüte dichtbeerig, mit kräftiger Beerensaftfarbe und dicker,
schwarzblauer Beerenhaut. Reife mittelspät 10 Tage vor Bl.Spätburgunder, mit Silvaner.
Holzreife mittel-gut.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort:
Austrieb mittelfrüh; Blühfestigkeit mittel. Gut geeignet für gründige, kalkhaltige Böden mit guter Wasserversorgung. Lageanspruch mittel-hoch. Der relativ frühe Austrieb verbietet einen Anbau in Frostlagen. Etwas anfällig für Peronospora und Oidium. Durch die dicke Beerenhaut relativ wenig botrytisgefährdet. In staunassen Böden chloroseempfindlich. Ernte sollte wegen der höheren Säure (z.T. höher als Spätburgunder) nicht zu früh erfolgen. Die Mostgewichte liegen deutlich über dem Portugieser. Die meist gute Holzreife bedingt eine gute Winterfrostfestigkeit Anbauwert: Der St. Laurent ist eine robuste Sorte für gute Muschelkalkböden. Seine Spätfrostempfindlichkeit begrenzt seinen Anbau.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Die Weine sind gut gedeckt, vollfruchtig, samtig und nachhaltig. Die Säure ist bei ungenügender Ausreife zu dominant. Die Farbe und der Gerbstoffgehalt ist kräftiger als
die des Bl. Spätburgunders. Auf der Flasche reifen sie langsam zu kräftigen, körperreichen
Weinen mit Frucht- und Beerenaroma. Die Weine sind auch gut für den Barriqueausbau geeignet.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Zu Wild, Rinderbraten mit kräftigen Soßen oder zu Schinken und Salami, kräftigem Käse. Gutes Reifungs- und Lagerungspotential. Sollte nur nach Lagerreife getrunken werden.
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Schwarzriesling auch: Müllerrebe, Pinot meunier

Kreuzung: eigenständige Sorte.

Herkunft: Bisher als Mutation des Blauen Spätburgunders angesehen. Nach neueren Forschungen (Regner/Österreich) ist Schwarzriesling die Ursprungssorte aus der die anderen Burgundersorten entstanden sind. Seit über 400 Jahren im Burgund nachweisbar.

Anbaufläche D: 2.424 ha (2,5 % der Rebfläche) Württemberg: 1.795 ha, Franken: 91,5 ha (2006)

Bedeutung in Europa: Champagne ca. 10.000 ha (Grundwein für Champagner!), Elsass, Steiermark, Loire.

Bedeutung weltweit: gering

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Traube mittelgroß, dichtbeerig, Beeren klein bis mittelgroß, rund bis leicht oval, schwarzblau. Geschmack saftig, fruchtig. Reife mittel-spät.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort:
Später Austrieb und gute Holzreife bringen gute Frosthärte und Ertragssicherheit. Die späte
Blüte verringert die Verrieselungsgefahr (blütefest). Nachteilig ist sperriger Wuchs (Stockund
Geiztriebe) und hohe Botrytisneigung wegen dichter Traubenform (selektive Lese notwendig). Lageanspruch mittel bei guten Böden. Sorte ist kalkverträglich und wegen ihrer dichten Behaarung wenig anfällig für Krankheiten (mit Ausnahme von Beerenbotrytis).

Anbauwert:
Wegen der vielfältigen Nutzung der Weine als Weißherbst, Sektgrundwein und Rotwein und des mittleren Lageanspruches ist der Anbauwert als gut einzustufen.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Fruchtig, meist ohne die Tiefe des Blauen Spätburgunders. In Württemberg Bestandteil des
Schillerweines. Gut für Sekte geeignet. Als spritziger Weißherbst auch guter Sommerwein.
Ein Allrounder der nicht enttäuscht.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Als Schillerwein oder Weißherbst zu Terrinen, Vorspeisen. Reife Rotweine zu Braten und Wild oder würzigem Käse. Als Sommerwein auch für kleine Gerichte, Nudeln und Salate. Als Schaumwein zu leichten Speisen oder als Aperitif. Wegen der guten Säurestruktur besteht eine gute Lagerfähigkeit.
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Spätburgunder Blauer SPÄTBURGUNDER (Pinot noir)

Kreuzung: nach neueren Erkenntnissen wahrscheinlich aus der Kombination von Traminer und Schwarzriesling (Pinot meunier, Müllerrebe) entstanden.

Herkunft: Die den Wildreben Westeuropas nahe stehende Sorte kann bereits zur Zeit der Römer (Vitis allobrogica) ausgelesen und kultiviert worden sein. Karl der III. brachte ihn von Burgund als „Clavner“ 884 nach Bodman an den Bodensee. Vor 650 Jahren wurde er, von den Mönchen des Klosters Eberbach, als „Klebrot“ in der Rheingau geholt und die Ahr erreichte er nach Bronner ebenfalls vom Burgund aus. Seine alte Bezeichnung in Baden war Clevner (14. Jh.). Für das Alter des Burgunder sprechen auch die zahlreichen Spielarten oder Seitenlinien des Burgundergeschlechts, die sich zwar nach Reifezeit, Beerenfarbe oder Blatt- und Triebbehaarung unterscheiden, aber häufig erst zur Reifezeit an den Trauben sicher unterscheidbar sind. Neuste Untersuchungen weisen auf eine Kreuzung mit Traminer hin (Regner).

Kreuzungsjahr: natürliche Kreuzung und menschliche Selektion

Anbaufläche D: 11.807 ha (11,8 % der Rebfläche, 2006) Baden: 5.877 ha, Pfalz: 1.589 ha, Franken: 259,5 ha

Bedeutung in Europa: sehr groß; Frankreich ca. 25.000 ha, Italien ca. 4.000 ha, Schweiz
ca. 4.500 ha, Spanien, Osteuropa.

Bedeutung weltweit: steigend, USA/Kalifornien ca.10.000 ha, Australien ca. 2.500 ha

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Das Prädikat „König der Rotweine“ bringt die mit dem Riesling vergleichbare Bedeutung des Blauen Spätburgunders zum Ausdruck. Traube klein bis mittelgroß, walzenförmig, dichtbeerig. Neue lockerbeerige Klone sind weniger botrytisanfällig. Beeren rund bis oval, dunkelblau, stark graublau beduftet, dünnhäutig. Geschmack saftig, fruchtig, süß. Trauben wohlschmeckend aber wegen Botrytisneigung nicht für Lagerung und Transport geeignet. Reifezeit sehr spät.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert:
Im Anbau bereitet die Sorte keine größeren Probleme, es sei denn, frühzeitige Fäulnis, insbesondere bei dichtbeerigen Klonen, wird bei sehr dichtem Beerenstand eine zu frühe Lese notwendig. Andererseits ermöglicht aber die Edelfäule das Gewinnen hochwertiger Weißherbstauslesen. Gefährlich wurde der Sorte die Überempfindlichkeit gegenüber der Reisigkrankheit, die den Anbau an der Ahr fast zum Erliegen brachte (Virusinfektion, mit starker Verzweigung und schlechter Reife der Triebe sowie Ertragsausfall). Sie stellt hohe Lageansprüche, wie Riesling, und benötigt eine lange Ausreife. Qualitätsorientierte Erträge liegen bei 40-70 hl/ha.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Tief rubinrot (Burgunderrot), manchmal von einem warmen Braunton durchstrahlt. Vollmundig, samtig, mit einem feinen an Bittermandeln erinnernden Aroma (Burgunderton), körper- und alkoholreich. Den Geschmack prägen Reife und eine fruchtige Säure, verbunden mit der an Holzfasslagerung anklingenden, für alle Burgunderweine typischen Note. Besonders im Jungwein kann die Frucht des Weines an die von Kirschen und Brombeeren erinnern, im Alter gleicht sie mehr Nüssen mit einem zarten Bitterton. Reife und Säure machen die Spätburgunderweine lange haltbar. Von denen des Weinbaugebietes Burgund sagt man, dass sie erst nach zehn Jahren ihre Qualität am wertvollsten entfalten. Burgunderweine benötigen die Reife im Holzfass.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Sie passen zu kräftigen Braten, zu Wild oder Käse. Zunehmend Bedeutung gewinnen die fruchtigen Weißherbste, die sich zu Vorspeisen, Terrinen, hellem Braten eignen. Bemerkenswert sind die als Rotwein, Weißherbst oder Weiß (blanc) erzeugten Schaumweine. Konzentrierte, dichte Rotweine sind sehr gut lagerfähig.
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Zweigelt Blauer Zweigelt auch:Rotburger

Kreuzung: St. Laurent x Blauer Limberger (Blaufränkisch)

Herkunft: Höhere Bundeslehr- und Versuchsanstalt Klosterneuburg

Kreuzungsjahr: 1922, von Prof. Dr. Fritz Zweigelt

Anbaufläche D: 96 ha (2006), in Württemberg seit Sept. 1997 klassifiziert, zunehmender
Anbau im Taubertal, Franken: 14,8 ha.

Bedeutung in Europa: Anbau in Österreich auf ca. 5.000 ha; Ungarn ca. 500 ha.

Sortenbeschreibung / Trauben / Reife:
Triebspitze bronziert, kahl, Blatt mittelgroß, derb, dreilappig, stumpf gezähnt. Traube mittelgroß - groß, geschultert, locker u. großbeerig, oval, hartschalig, saftig.

Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort:
Für mittlere Lagen geeignet. Geringe Ansprüche an den Boden, jedoch ist eine gute
Magnesiumversorgung wichtig. Spätfrostgefährdete Lagen sind zu meiden. Weist einen kräftigen Wuchs auf. Reife mittelfrüh. Späte Lese notwendig, um gute Mostgewichte zu erreichen. Ertrag hoch und regelmäßig. Etwas botrytisanfällig durch stark geschulterte Trauben, sonst eine robuste Rebsorte. Winterfrostfestigkeit gut, besser als Dornfelder.

Anbauwert:
Aufgrund der relativ geringen Ansprüche (gute Müller-Thurgau-Lagen), der Ertragsstabilität, der besseren Frosthärte, der geringen Pilzanfälligkeit und der guten Farbtiefe dem Anbau von Portugieser vorzuziehen. Mengenbegrenzung jedoch unbedingt erforderlich.

Weinbeschreibung / Weinbeurteilung:
Kräftige rubinrote Farbe mit leichtem violetten Schimmer. Fruchtig würzig, erinnert an Beerenfrüchte. Voller kräftiger Rotwein, geschmacklich leicht würzig, extrakt- und z.T. gerbstoffreich mit gutem Reifungspotential, burgunderähnlich. Bei Mengenreduzierung und Lagerung im Barrique ansprechende, lagerfähige, ausdrucksstarke Rotweine.

Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.):
Zu Wild, Rinderbraten mit kräftigen Soßen oder zu Schinken und Salami. Bei einfachen
Qualitätsweinen ist eine längere Lagerung meist nicht von Vorteil. Barriqueweine bedürfen
einer längeren Lagerung.
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