Hals, Frans
Hals, Frans (1580-1666)

Trinkender Junge
1626
Öl a. Holz
Staatliches Museum, Schwerin
Noch von jungen Jahren, scheint der Junge jedoch schon ein geübter Trinker zu sein. Sein Blick verrät, dass es nicht das erste Glas ist, das er an seine Lippen führt. Bei aller bäuerlichen Derbheit der Gesichtszüge spreizt er den kleinen Finger seiner linken Hand in aristokratischer Geziertheit ab.

Der fröhliche Trinker
1627
Öl a. Leinwand
Rijksmuseum, Amsterdam
Ein sehr bewegtes Porträt eines fröhlichen Zechers hat Frans Hals mit flottem Pinselstrich gemalt. Der entsprechend der bürgerlichen Mode der Zeit gekleidete Mann hält uns sein gefülltes Glas auffordernd hin, so als ob er uns zu einem Schluck einladen möchte. Gestik und Mimik sind momenthaft eingefangen und fast fotografisch eingefroren. Der knappe Bildausschnitt betont die Präsenz und fast schon körperliche Nähe der Person.
Gelegentlich wird dieses Porträt auch als Allegorie des Geschmacks gedeutet. Angesichts der kontaktfreudigen Ausstrahlung des Trinkers und der unmittelbaren Einbeziehung des Betrachters scheint mir das allerdings nicht sehr wahrscheinlich. Hier steht eher das gesellige Trinken denn ein nachsinnendes Schmecken im Mittelpunkt.