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Aachen, Hans von Alma-Tadema, L. Altdorfer, Albrecht Amman, Jost Angelis, Domenico de Anonym Antike Arcimboldo, Guiseppe



Aachen, Hans von


Aachen, Hans von (1552-1615)

Bacchus, Ceres und Cupido

Öl a. Leinwand
Kunsthistorisches Museum, Wien


Hans von Aachen gilt als Hauptvertreter des internationalen höfischen Manierismus. Seit 1592 war er Kammermaler von Kaiser Rudolf II., und in dieser Funktion seit 1601 in Prag tätig. Die oft übertriebene Gestik und die verdrehten, in ihren Proportionen absichtlich verzerrten Figuren sind typisch für die zwischen Renaissance und Barock stehende Epoche.

Der mit Weinlaub geschmückte Bacchus wendet sich höfisch geziert der nackten Ceres / Demeter zu, die den Betrachter über die Schulter anlächelt. In ihrer Linken hält sie ein volles Weinglas, das seine Entsprechung in den Trauben in Bacchus Linker findet. Begehrlich blickt der kleine Cupido zum Glas hoch. In den Händen hält er einen übervollen Korb mit Früchten.

Ceres war die Fruchtbarkeitsgöttin der Römer und ist weitgehend mit der griechischen Demeter identisch. Sie schützte den Ackerbau, ließ Blumen und Bäume wachsen, Felder und Wälder gedeihen - eine Symbolgestalt der "Mutter Erde". Zusammen mit Bacchus scheint sie sich hier jedoch besonders für eine gute Weinernte verantwortlich zu fühlen. Der kleine Cupido gibt dieser Verbindung eine erotische Komponente bei.




Satyr enthüllt Nymphe
um 1600

Öl a. Holz
Erotic Art Museum, Hamburg


Ganz deutlich auf den sexuellen Aspekt hob Hans von Aachen ab in seinem kleinen Gemälde »Satyr enthüllt Nymphe«. Der Hofmaler Kaiser Rudolfs II., der als Urheber des Bildes gilt, beutete mit manieristischer Lust die Delikatesse der Gegensätze aus: aktiv der profitlich grinsende Satyr, passiv die schlafende Nymphe, deren Kollegin schreckerfüllt flieht. Hell schimmert das Fleisch der Nymphe, dunkel und unauslotbar dräut dunkel ihr Schoß in der Mitte des Bildes. Manieristisch auch das raffinierte Spiel mit dem Betrachter. Er, nicht der Satyr, tut den wirklich schamlosen Blick auf die Vulva der Nymphe. Und der Blick des Bocksbeinigen aus dem Bild wirkt, als verbünde er sich geradezu mit jedem, der das Bild ansieht.




Bacchus, Ceres und Cupido
circa 1600

Kunsthistorisches Museum - Wien
Öl auf Leinwand
163 cm x 113 cm




Triumphzug des Amor und Bacchus (Rückseite)
um 1600

Öl auf Alabaster
Kunsthistorisches Museum Wien