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Lämmle, August


August Lämmle (* 3. Dezember 1876 in Ludwigsburg/Oßweil; † 8. Februar 1962 in Leonberg) war ein schwäbischer Mundartdichter.

August Lämmle ließ sich von 1891 bis 1896 in Esslingen am Neckar und Nürtingen zum Volksschullehrer ausbilden. Anschließend versah er seinen Dienst an verschiedenen Orten (z.B. Göppingen oder Ulm).

Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm Lämmle die Cannstatter Volkshochschule. Als Volkskundler sammelte und veröffentlichte er schwäbische Redensarten, Sagen, Sprichwörter und Volkslieder. Seit 1933 war er Mitglied der NSDAP und gehörte der Reichsschrifttumskammer und Reichskulturkammer an. Zwischen 1939 und 1945 war er als Vorsitzender beim „Bund für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern“, dem heutigen „Schwäbischen Heimatbund“, engagiert.

Nachdem im Zweiten Weltkrieg seine Cannstatter Wohnung zerstört worden war, zog er mit seiner Frau nach Leonberg. 1947 im Zuge der Entnazifizierung wurde er als Mitläufer eingestuft und wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. 1951 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Leonberg, die mittlerweile wegen seiner Verstrickungen in den Nationalsozialismus umstritten ist.

August Lämmle verstarb im Alter von 85 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Stuttgarter Waldfriedhof.



"Weil Gott uns mäßig hat bedacht
Mit Korn und Öl, hat er gemacht,
Daß rauhem Stein der Bauernfleiß
Den edlen Wein zu zapfen weiß –
Er riegelt auf der Dinge Grund
Und macht von allem Wahn gesund.

Von dem Tau des Himmels
Und der Erde Kraft
Tausendfach gesegnet
Quillt der Rebe Saft.
Und es schließt ihr goldner Wein
Sonne, Mond und Sterne ein.

Also fromme Zecher
Trinkt im Rebensaft
Von dem Tau des Himmels
Und der Erde Kraft.
Und erschlürft im goldnen Wein
Sonnenlicht und Sternenschein."